Großregion SaarLorLux
Website Thomas Abel

Arlon

Die Stadt Arlon (deutsch und luxemburgisch Arel, niederländisch Aarlen) liegt im Südosten Belgien's in der Region Wallonien. Arlon hat rd. 28.000 Einwohnern und ist die Hauptstadt der belgischen »Provinz Luxemburg«.

In und um Arlon (Arrondissement Arlon) wird neben dem Französischen auch ein mit dem Luxemburgischen eng verwandtem, aber vom Aussterben bedrohter moselfränkischer Dialekt gesprochen, das »Areler Platt«.   

Lage

Die Stadt liegt auf einer Anhöhe, 404 m ü.NN am Ufer der Semois (deutsch Setzbach oder Sesbach), nahe der Grenze zum Großherzogtum Luxemburg, etwa 190 km südöstlich von Brüssel und ca. 70 km westlich von Perl.

     

Geschichte

Sargrelief, Foto: Institut archeologique du Luxembourg

Arlon entstand aus der römischen Siedlung »Orolaunum«, die um 52 v. Chr. angelegt wurde. Arlon beansprucht im Wettstreit mit Tongeren und Tournai den Titel, die älteste Stadt Belgiens zu sein.

Um 54 n. Chr. fand sich die Gemeinde am Schnittpunkt der beiden Römerstraßen von Reims nach Trier und von Tongeren nach Metz wieder.

Im 10. Jahrhundert bildete Arlon mit seinem Umland zuerst eine Grafschaft, später eine Markgrafschaft. Im späten Mittelalter wurde die Grafschaft in Personalunion mit Limburg regiert, bis sie 1214 an das Herzogtum Luxemburg überging.

Durch die Teilung Luxemburgs 1839 infolge der »Belgischen Revolution« in einen belgischen - und in einen großherzoglichen Teil, wurden Arlon und sein Umland – obwohl die Bevölkerung deutsch bzw. moselfränkisch sprach – der neuen, französischsprachigen Provinz Luxemburg zugeschlagen.

Der Grund dafür lag im Fehlen einer adäquaten größeren Stadt auf belgischer Seite, die eine Hauptstadtfunktion für die neue Provinz hätte ausüben können. 

Außerdem war der hohe strategischen Wert der Nord-Süd-Straße – der heutigen N4 – über Bastogne, Attert und Arlon für das Königreich Belgien von Wert. Im 19. Jhdt. war das Gebiet Bindeglied und kürzeste Verbindung zwischen Liège/Lüttich und Longwy/F . 

In den folgenden Jahren wurde Arlon mit Regierungsgebäuden, Gerichten, Museen und Bahnanschluss ausgestattet.

Die Stadt gelangte im Frühjahr 2004 unfreiwillig als Gerichtsort des Mordprozesses um Marc Dutroux in die internationalen Medien.

            

Sehenswürdigkeiten

St. Donat-Kirche aus dem 17. Jhdt. auf dem ›Knippchen‹, Foto: ©Jean-Pol GRANDMONT. CC BY-SA 3.0

Arlon besitzt viele Sehenswürdigkeiten, wie in der Altstadt die »Grand Place« (Großer Platz), der hist. »Botermahrt« (Buttermarkt) oder die »Place Léopold« (Leopoldsplatz), der historische »Fruchtmahrt« (Getreide- bzw. Kornmarkt) mit der Esplanade auf der ehem. Schanze.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

  • Die St.-Donatus-Kirche (Église Saint-Donat) als Teil eines ehem. Kapuzinerklosters auf einer Anhöhe in der Altstadt (Areler Knippchen) aus dem 17. Jahrhundert, 
  • die St.-Martins-Kirche (neugotisch, 1914, mit große Orgel mit 52 Registern: Orgelbau Haupt, 1932), 
  • das Luxemburgische Museum mit einer wichtigen gallo-römischen Antikenabteilung, 
  • Die Synagoge (1865),
  • sowie der Bahnhof (1885). 
  • Zudem befindet sich in Arlon der älteste jüdische Friedhof Belgiens.
  • »L´Entrepôt«, die Konzerthalle mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik, wird derzeit mit einem Kostenaufwand von 962.000 Euro renoviert.
  • In einem Kirchengrab fand sich eine Amulettkapsel mit Runen und eine christliche Kreuzdarstellung. 

 

Quelle: wikipedia.org