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Website Thomas Abel

Vianden - Ein sehenswertes Städtchen im »Ösling« 

Das Städtchen Vianden ist eingebettet in einem schmalen, steil ansteigenden und an den Hängen bewaldeten Seitental der Our. Das Tal zieht sich von dem kleinen Fluss hinauf zu einer Hochebene mit einem Stausee. Vianden liegt inmitten des »Ösling«, einer herrlichen Naturlandschaft im Norden des Großherzogtums Luxemburg.

 


Dominiert wird das Städtchen von der Burg, welche auf einem Felsen über dem Städtchen thront. Die gewaltige Hofburg aus dem 9.bis 11. Jhdt. mit ihrer gewaltigen Ausdehnung von 85 m in der Länge und 30 m in der Breite ist die Wiege der Grafen von Vianden. 

Durch Erbschaft gelangte die Burg in den Besitz der Dynastie Oranien-Nassau.

Vianden, Burg, Foto © R. Struwe, Sneecs, CC BY-SA 3.0 DE

Im 15. Jhdt. verlor Vianden seinen Rang als Residenz und verfiel zusehends. 1820 wurde die Burg von König Wilhelm I. zum Abriss versteigert. Gottlob wurde aber großen Teilen der Burg dieses Schicksal erspart und der mittelalterliche Bau wurde umfangreich renoviert. Heute sucht es als kunsthistorisches Bauwerk in den Ardennen und der Eifel seinesgleichen. 

Eine ehemalige Ringmauer mit Wachtürmen umgibt das am Hang gelegene, pittoreske Städtchen mit der vom den Grafen von Vianden gestifteten, zweischiffigen Pfarrkirche (eine frühere Triniatrierkirche), welche 1248 (dem Jahr in dem auch mit dem Bau des Kölner Domes begonnen wurde) in gotischem Stil erbaut wurde und welche vor kurzem renoviert wurde.

Die Kirche ist eigentlich ein bauliches Kuriosum. Sie bestand zunächst aus zwei symmetrischen Kirchenschiffen, von welchen eines dem Orden und eines der »gemeinen Bevölkerung« vorbehalten war. Erst 1644 wurde durch den nachträglichen Einbau eines Chores in die Osthälfte diese Symmetrie verändert.

Sehenswert sind die von Künstlern aus der Region geschaffenen Renaissance- und Rokokoaltäre, das kunstvoll verzierte Chorgestühl und die Kanzel, welche eigentlich ursprünglich für die Luxemburger Kathedrale »Notre Dame« geschaffen worden war.

Die Kirche zählt zu den bedeutendsten kirchlichen Bauwerken des Großherzogtums. Der gotische Kreuzgang der ehemaligen Abtei der Trinitarier ist aus dem Jahr 1250. Dort befinden sich auch die Grabmäler des Viandener Grafengeschlechts, den einst mächtigsten Herrschern zwischen Rhein, Mosel und Maas.

Vianden, Foto © Wolkenkratzer, CC BY SA 4.0

Das geschlossene Straßenbild der »Grand-rue« (→ große Straße) mit ihren alten Adels- und Bürgerhäusern, die Trinitarierabtei, das alte Gerichtskreuz, das feudale Renaissance-Rathaus und die Reste der Ringmauer mit dem ehemaligen Wachturm »Hockelsturm« vermitteln ein Gefühl für die Atmosphäre einer mittelalterlichen Residenz.

In einem kleinen Häuschen an der Our-Brücke lebte einst in den Sommermonaten, jeweils genau vom 8. Juni bis zum 22. August der Jahre 1862 bis 1865, der große französische Romantiker Victor Hugo. Während dieser Zeit schrieb er Gedichte, führte akribisch Tagebuch über seine Ausflüge und fertigte eine Vielzahl kunstvoller Zeichnungen von Luxemburger Burgen und Landschaften an.

1871 wurde Victor Hugo wegen seiner Verbindungen zum Aufstand der »Commune« in Paris des Landes (Frankreich) verwiesen und fand hier in Vianden Exil.

In dem kleinen Häuschen an der Our-Brücke, nach seinem ehemaligen Bewohner »Victor-Hugo-Haus« genannt, befindet sich heute ein Museum über den Dichter.

Im Geschichtsmuseum der Stadt Vianden erinnert man an einen weiteren Literaten der Region, den aus Stadtbredimus an der Obermosel stammenden Luxemburger Nationaldichter »Dicks«.

Hinweis: 

Bitte beachten Sie, dass der Zugang zur Burg steil bergauf geht und teilweise aus blankem Fels besteht!


Quellen: vianden.lu, vianden-info.lu, wikipedia.org