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Website Thomas Abel

Konz

Konz (von lateinisch ›contionacum‹) ist eine kleine Stadt an der Mosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie liegt knapp 10 km südwestlich von Trier und ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Konz. Die Stadt Konz ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.

An der Mündung der Saar in die Mosel haben bereits in der Bronzezeit Menschen gelebt. Die Römer bauten für ihre Straße von Metz nach Trier eine sechsbogige Steinbrücke mit zwei Türmen über die Saar.

Kaiser Valentinian I. (364-375) erkannte den landschaftlichen Reiz des Platzes über den zwei Flüssen in der Nähe der Metropole Augusta Treverorum (Trier) und ließ auf der Anhöhe eine prunkvolle Villa von gut 80 x 38 m Ausdehnung errichten. Die Villa diente ihm als Sommerresidenz. Von hier aus wurde ein Weltreich regiert.

Im Mittelalter verfiel auch die prächtige Villa und es wurde an der Stelle der Villa eine Kirche errichtet.

Aus dem keltischen »contionacum« entstand Konz. Erst mit der Entwicklung der Eisenbahn konnte Konz wieder von seiner verkehrsgünstigen Lage profitieren. 


        

Geschichte

»Contionacum« war der Name einer spätrömischen Kaiservilla die Kaiservilla von Konz«), deren Reste archäologisch gesichert wurden und welche auch in antiken Quellen genannt wird.

Besondere geschichtliche Bedeutung erlangte die am 11. August 1675 bei Konz ausgefochtene »Schlacht an der Konzer Brücke« während des »Holländischen Krieges« (1672 - 1678). Kaiserliche Truppen schlugen unter Führung des Generals Grana das Heer Ludwig XIV. unter Marschall François de Bonne de Créqui vernichtend.

Zur Erinnerung an diese Schlacht errichtete man im Jahre 1892 auf der Granahöhe, einer niedrigen Felsterrasse am Rande des Schlachtfeldes unweit der Konzer Brücke, das Granadenkmal.

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Konz durch die verkehrsgünstige Lage zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Die Linien von Saarbrücken, von Thionville, von Luxembourg und aus dem Sauertal treffen sich hier mit der Verbindung nach Trier. Eisenbahnbrücken überspannen seitdem Mosel und Saar.

Am 24. November 1937 wurde der Gemeindename ›Karthaus-Konz‹ in ›Konz‹ geändert.

Konz im Jahr 1589

Am 18. Juli 1946 wurde Konz gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert. Zu der Zeit unterstand das Saarland nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen. Damit kam Konz an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.

Im Jahre 1959 wurde Konz zur Stadt erhoben. 2009 wurde das 50-jährige Stadtjubiläum entsprechend gefeiert.

Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Kommlingen eingemeindet. Am 7. November 1970 erfolgte die Eingemeindung von Filzen, Könen, Mennig und Oberemmel. Die Gemeinde Filzen war zuvor am 7. Juni 1969 aus den Gemeinden Filzen und Hamm bei Filzen neu gebildet worden, die Gemeinde Mennig entstand am selben Tag aus den Gemeinden Krettnach und Niedermennig.

            

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Westwallmuseum
  • Freilichtmuseum ›Roscheider Hof‹
  • Kloster Karthaus
  • Evangelische Kirche Konz-Karthaus
  • Museum Westwallbunker ›Villa Gartenlaube‹
  • Saarmündung
  • Zwei Skulpturenwege ›Steine am Fluss‹ und ›Skulpturen am Fluss‹, Teilabschnitte des ›Skulpturenwegs Rheinland-Pfalz‹
  • Der Fernwanderweg ›Moselsteig‹ (führt durch den Ort)
  • Historische Ölmühle im Ortsteil Niedermennig
  • Konzer ›Doktorbrunnen‹
  • Ruinen der Kaiservilla
  • Fresken von Georg Meistermann an der Stadtbibliothek (ehemaliges Zettelmeyer-Verwaltungsgebäude) und in der Kirche St. Nikolaus

     

Wirtschaft und Infrastruktur

Die im sogenannten »Konzer Tälchen« liegenden Stadtteile sind erheblich geprägt vom Weinbau und führen dazu, dass Konz mit 256 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport, Zell und Leiwen viertgrößte Weinbaugemeinde an der Mosel ist. Es wird traditionell überwiegend Riesling vor allem am Steilhang angebaut.

Industriell als auch städtebaulich entwickelte sich die Stadt in ihrem Ursprung durch die Eisenbahn, auch wenn seit den 1950er Jahren durch die Bahn die meisten Arbeitsplätze an den örtlichen Bahnhöfen abgebaut wurden.

Die Eisenbahnanlagen waren für Konz dominant, wozu auch Bahnbrücken über die Mosel (Konzer Moselbrücke) und die Saar gehörten. Die im Volksmund als »Hindenburgbrücke« bezeichnete zweite Eisenbahnbrücke (1912 in Betrieb genommen) führte über die Mosel, wurde jedoch Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört.

In Konz treffen sich die Eisenbahnlinien »Luxemburg – Igel – Trier«, »Thionville – Trier« und »Saarbrücken – Trier«, sowie ein Abzweig zur Trierer Weststrecke. So ist auch die Anzahl von vier innerstädtischen Bahnhöfen zu erklären.

Im Jahre 1897 wurde durch Hubert Zettelmeyer das Straßenbau- und Maschinenbauunternehmen Zettelmeyer gegründet. Dieser Betrieb war neben der Eisenbahn ein weiterer Garant für die industrielle Entwicklung der Stadt. 1981 wurde der Traditionsbetrieb vom Stadtzentrum in das Industriegebiet Konz-Könen verlagert. Heute gehört die Firma zum Volvo-Konzern.

Die Arbeitsplatzverluste bei der Eisenbahn wurden durch die Ansiedlung zweier weiterer Betriebe der Kunststoff- bzw. Textilverarbeitungsindustrie (Pegulan-Werke und KUAG) Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre zumindest mittelfristig etwas kompensiert. Beide Firmen existieren jedoch nicht mehr in der damaligen Form. Pegulan jedoch wurde als Marke von der Tarkett AG übernommen

Heute sind Handel und Tourismus zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren geworden. Als Beispiel möchte ich Möbel Martin und der Roscheider Hof anführen. Daneben ist Konz mit 256 Hektar bestockter Rebfläche nach Piesport, Zell und Leiwen viertgrößte Weinbaugemeinde an der Mosel ist. Es wird traditionell überwiegend Riesling vor allem am Steilhang angebaut.